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Was ist IRiS?

Motivation

Da die Reanimationsgrenze eines Menschen im Brandrauch bei etwa 15 Minuten liegt, steht für die Rettung nur sehr wenig Zeit zur Verfügung. Die durch vernetze Geräte und Haustechnik in sogenannten SmartHomes generierten Daten könnten durch die Einsatzkräfte genutzt werden, um frühzeitig ein detailliertes Lagebild des Hauses zu erhalten, so dass Rettungsmaßnahmen schneller eingeleitet werden können.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt IRiS wird ein Einsatzunterstützungssystem entwickelt, mit dem die in SmartHomes verfügbaren Informationen für die Feuerwehr nutzbar gemacht werden können. Dazu wird zunächst untersucht, welche der durch vernetzte Geräte, wie z. B. Rauch- und Bewegungsmelder, generierten Daten aktuelle Einsatztaktiken positiv beeinflussen können. Darauf aufbauend wird ein integriertes Konzept erarbeitet, mit dem diese Daten aufbereitet und sowohl der Leitstelle als auch den anrückenden Einheiten zur Verfügung gestellt werden können. Zudem wird untersucht, inwiefern die Funktionen eines SmartHomes dazu genutzt werden können, um schützende Maßnahmen automatisiert zu ergreifen, z. B. indem Fenster und Türen zur Lenkung des Brandrauchs gezielt geöffnet oder geschlossen werden.

Innovationen und Perspektiven

Die Nutzung der Daten und Funktionen von SmartHomes durch die Rettungskräfte wird zukünftig neue Vorgehensweisen bei Einsätzen in Privatwohnungen ermöglichen. Das Projekt IRiS wird dazu beitragen, dass die Entscheidungsfindung und Einsatzabwicklung wesentlich verbessert wird, so dass Personen- und Sachschäden minimiert werden können.

Forschungsaufgaben von Symcon

Automatische Reaktion und Bereitstellung der Haussteuerung

Aus technischer Sicht werden die vielen unterschiedlichen Hausautomationssysteme zu einer umfangreichen interoperablen Datenquelle zusammengefasst. Hier wird im Rahmen von IRiS untersucht, welche unterschiedlichen Datenquellen, wie der klassische Rauchmelder bis hin zu Bildern von Überwachungskameras, zur Unterstützung der Einsatzkräfte geeignet sind. Des Weiteren wird geprüft, welche Aktoren, wie zum Beispiel Rollladen und Beleuchtung, sich für taktische Maßnahmen eignen. Diese Maßnahmen können durch automatische Reaktionen oder per Fernzugriff durch die Einsatzkräfte eingeleitet werden.

Ein Teil des Projektes ist die Anbindung von Sensorik und Aktorik und ein Gebäudeeditor über den ein Hausbewohner die Eigenschaften und Gegebenheiten seines Gebäudes beschreiben kann. Diese Daten werden im Einsatzfall den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt. So kann die Feuerwehr beispielsweise über die Position von Gefahrenstellen wie einem Gastanks oder einer Photovoltaikanlage informiert werden.

Einen weiteren Teil stellt die automatische Reaktion des SmartHomes auf Gefahren dar. Hierzu findet ein systemunterstützter Dialog statt in dem ein Verantwortlicher die automatischen Reaktionen definiert. Mögliche Reaktionen basieren auf den gewonnenen Erkenntnissen aus diesem Forschungsvorhaben und den vorhandenen Sensoren und Aktoren des Hauses. Anpassungen können im geeigneten Rahmen vorgenommen werden um die Reaktionen an die individuellen Gegebenheiten des Hauses und die Präferenzen des Hausbesitzers anzupassen. Im Alarmfall sollen die automatischen Reaktionen dann entsprechend der Einstellungen ausgeführt werden.

Forschungsaufgaben der Universität Paderborn

Analyse der wechselseitigen Einflüsse von Gefahrenabwehr und SmartHome

Die Universität Paderborn (C.I.K.) bildet den konzeptionellen Rahmen für IRiS, indem wechselseitige Einflüsse von SmartHome und Gefahrenabwehr analysiert werden.
Ein übergeordnetes Ziel ist es, die beiden Domänen der Gefahrenabwehr und des SmartHome für eine ausgeprägte Zusammenarbeit zu sensibilisieren und so Anschlussaktivitäten anzuregen.
Inhaltlich erforscht die Universität Paderborn die Fragestellungen:
Was ist für eine intelligente Rettung im SmartHome…

  • technisch möglich?
  • organisatorisch sinnvoll?
  • taktisch sinnvoll?
  • akzeptabel durch die Bevölkerung?
  • rechtlich möglich?

Die Praxistauglichkeit der Methoden und Werkzeuge, die in IRiS entstehen, werden im Rahmen von vier Realübungen in unterschiedlichen Umgebungen evaluiert. Hierfür stehen über die assoziierten Partner Übungsgelände, Einsatzkräfte und voll ausgestattete SmartHomes zur Verfügung.

Forschungsaufgaben von Vomatec

Schnellere Rettung durch intuitive Lagedarstellung

Die Aufgaben der VOMATEC liegen in der Demonstration eines Einsatzunterstützungssystems, welches die in SmartHomes verfügbaren Informationen für Einsatzkräfte zugänglich und nutzbar machen soll. Hierbei erarbeitet die-Forschungsgruppe des Softwareunternehmens einen Demonstrator für Einsatzkräfte, der die vorhandenen Informationen intuitiv aggregiert darstellt. Es wird auch nach Möglichkeiten gesucht, die Informationen bereits während der Anfahrt zum Einsatzort zur Verfügung zu stellen. Ziel des Unterstützungssystems ist eine bessere Informationslage für Einsatzleiter, um die Rettung von Personen beschleunigen zu können.
Darüber hinaus soll untersucht werden, inwiefern zusätzliche Informationen die Einsatzdisposition vereinfachen und beschleunigen können. Hierzu wird ein Leitstellenmodul erarbeitet, das die Informationen über standardisierte Schnittstellen von SmartHomes empfängt und somit eine frühestmögliche Lageeinschätzung ermöglichen soll.

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